Moderationen wie für die D-A-CH Seilbahntagung führen mir immer wieder deutlich vor Augen, warum ich meinen Beruf so liebe: Hier durfte ich nicht nur für eine sehr beherzte und interessante Branche arbeiten, ich bin auch mit den hochspannenden Themen in Berührung gekommen, die die Seilbahnunternehmen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz beschäftigen und miteinander verbinden. Das abschließende Referat dieser Tagung hat mich tief berührt, daher möchte ich es hier sehr gerne teilen:

Zu Gast war Toni «el Suizo» Rüttimann (48): der herausragende Schweizer ist seit 28 Jahren auf Wanderschaft und hat für arme Menschen in der ganzen Welt über 700 Brücken gebaut: es handelt sich dabei um Fussgänger-Hängebrücken für Dörfer, die z.B. nach Naturkatastrophen und Überschwemmungen von ihrer Umwelt abgeschnitten sind. Die dort ansässigenBauern tragen mit ihrer Arbeitskraft, Sand, Stein, Zement, Holz und Transport zu den Projekten bei. Wenn die Brücke fertig ist, feiert Rüttimann mit diesen Menschen die neue Brücke und … zieht weiter zum nächsten katastrophengeschüttelten Ort, der eine Brücke braucht.

Schön werden Sie sagen, aber was hat das alles mit den Seilbahnen zu tun? Nun:  Seit einigen Jahren erhält Toni Rüttimann alle nötigen Stahlseile geschenkt und zwar von den Schweizer Seilbahnen. Und immer mehr Seilbahnunternehmen schließen sich dem Aufruf an, ausgediente Seile zur Verfügung zu stellen und sie in die Not-leidenden Orte transportieren zu lassen.

Anlässlich der D-A-CH Seilbahntagung ist Toni Rüttimann vor die ganze Branche getreten, um „Danke“ zu sagen. Seine Rede war ausgesprochen berührend, weil frei von Kitsch und Sozialromantik. Noch heute habe ich Gänsehaut wenn ich daran denke. So kann eine Symbiose zwischen Wirtschaft und Globaler Sozialer Verantwortung tatsächlich ausschauen.

Als das Publikum zum Abschluss Standing Ovations für Toni Rüttimann spendet, bin ich einfach nur dankbar, dass ich dabei sein und diese Menschen kennenlernen durfte.